Samek-Akten
Seiten

Anzeige gegen die Fackel-Kolporteure
[101.] Kolporteure der Roten Hilfe verkauften während des Arbeitersängerfestes in Wien Kraus' Schoberlied als Sondernummer der Fackel. Dabei wurde eine Anzahl von Kolporteuren von Polizisten wegen unbefugten Verkaufs angehalten, ihre Exemplare beschlagnahmt und für verfallen erklärt, und sie selbst zu einer Strafe von 5 Schilling oder 12 Stunden Arrest verurteilt. Mit der Unterstützung von Kraus und Samek legten sie Berufung gegen das Straferkenntnis ein -"wegen mangelhaften Verfahrens und Gesetzwidrigkeit".

Karl Kraus ca. Der Tag
[102.] Der Tag brachte am 15. März 1928 einige Wedekind-Anekdoten, in denen der Name "Kraus" fälschlicherweise mit "ß" geschrieben worden war. Samek und Kraus forderten die Berichtung der falschen Schreibweise.

Karl Kraus ca. Fränkischer Kurier
[103.] Karl Kraus und Oskar Samek klagten durch den Münchner Rechtsanwalt Max Hirschberg den verantwortlichen Redakteur des Fränkischen Kuriers Oskar Franz Schardt in Nürnberg. Dieser hatte ihrer Meinung nach einen Artikel zum "Traumstück" zu verantworten, in dem Kraus als "Pseudowiener" persönlich beleidigt worden war. Schardt wies jedoch - was höchst ungewöhnlich war - alle Verantwortung von sich und nannte den Verfasser des Artikels, Ernst Hohenstatter, als Verantwortlichen.

Karl Kraus ca. Neues Wiener Journal
[104.] Anton Kuh spottete in einem Artikel im Neuen Wiener Journal darüber, wie Kraus in Berlin nicht wahrgenommen werde. Seine Vorlesungen seien halbleer und er könne sie nur mit Druck und Freikarten füllen. Kraus und Samek ließen sich daraufhin von der Konzertdirektion Wolff & Sachs eine Aufstellung über die verkauften Plätze und vergebenen Freikarten schicken. Sie klagten Kuh allerdings nicht, wahrscheinlich weil der Saal tatsächlich öfter halb leer geblieben war.

Karl Kraus ca. Prágai Magyar Hirlap
[105.] Karl Kraus und Oskar Samek forderten die Berichtung der falschen Darstellung im Prágai Magyar Hirlap, dass Freunde in Pressburg für Kraus nach dessen Vorlesung ein Bankett arrangiert hätten.

Karl Kraus ca. Pestrého Týdne
[106.] Oskar Samek informierte die Zeitschrift Pestrého Týdne, die ein Foto von Karl Kraus veröffentlicht hatte, dass dies ohne Kraus' Erlaubnis - die er eigentlich nie erteile - nicht gestattet sei. Kraus werde aber von einer Strafanzeige absehen, da er wisse, dass es zu dieser Veröffentlichung ohne unfreundliche Absicht gekommen sei, denn seine Freundin, die Gräfin Mary Dobrženský, hatte das Bild übergeben. Samek forderte allerdings eine entsprechende Erklärung, dass das Bild ohne Zustimmung gebracht worden sei, sowie eine Bußzahlung an die örtliche Kinderwohlfahrt.

Karl Kraus ca. Mannheimer Tageblatt
[107.] Kein Aktenmaterial abseits der Originalmappe vorhanden.

Karl Kraus ca. Emmerich Békessy
[108.] Als Reaktion auf das Fackel-Heft Nr. 771-776 (Dezember 1927), in dem Kraus in seinem Artikel "Mein Abenteuer mit Schober" Békessy mehrmals erwähnt, schickte Békessy aus Budapest einen 16-seitigen Berichtigungsbrief. Dieser wurde in der 'Fackel' Nr. 778-780 von Kraus kommentiert.

Karl Kraus ca. Neues Wiener Tagblatt
[109.] Das Neue Wiener Tagblatt berichtete von "Skandalszenen bei einer Kraus-Vorlesung" in Berlin. Sämtliche Kraus betreffende Behauptungen in diesem Artikel waren unwahr - es hatte nicht einmal eine Vorlesung im Neuen Theater am Zoo stattgefunden.

Karl Kraus ca. Prager Presse
[110.] Die Prager Presse hatte offenbar die Meldung des Neuen Wiener Tagblatts von "Skandalszenen bei einer Kraus-Vorlesung" (siehe Akt 109.) in einer Notiz übernommen. Oskar Samek und Karl Kraus forderten die Berichtigung dieser Noitz und warnten die Prager Presse bei Übernahmen aus den Neuen Wiener Tagblatt vorsichtig zu sein.