Der Vorleser

Karl Kraus ca. Fritz Kaufmann und Anton Kuh
[19.] In einem Artikel in der Stunde bezeichnete Anton Kuh Kraus als "Vortragsaffen". Karl Kraus und Oskar Samek klagten den Autor Kuh und den verantwortlichen Redakteur Fritz Kaufmann wegen Ehrenbeleidigung. Das Strafbezirksgericht erklärte Kuh einer Schmähung im Sinne des § 491 des Strafgesetzes für schuldig und Kaufmann für mitschuldig, sich selbst aber für nicht zuständig.

Karl Kraus ca. Johann Schober (Polizeipräsident von Wien)
[100.] Die Ereignisse des 15. Juli 1927, die im Justizpalastbrand und dem Tod von 91 Menschen gipfelten, waren für Kraus Anlass, die bürgerlichen Ordnungskräfte Österreichs, also die Polizei und deren Präsidenten Johann Schober, auf verschiedenste Weise anzuklagen, um zu erwirken, dass diese zur Verantwortung gezogen würden. Im September 1927 ließ er das bekannte Plakat mit seiner Rücktrittsforderung gegen Schober anbringen.