Der Vorleser
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Rachella Kraus
* 10. Juni 1868, Plojesti, Rumänien; † 1. Februar 1937, Wien I., Beethovenplatz 2/4
Rachella Kraus heiratete Richard Kraus, einen Bruder von Karl Kraus, in der Wiener türkisch-israelitischen Kultusgemeinde (IGK Seraphen).
[vgl: Georg Gaugusch, Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800-1938. A-K, Wien 2011, 1546]
Josef Kraus
* 1. Februar 1871, Jičín, Böhmen; 1942
Josef Kraus war Präsident der deutschlandsberger Papierfabriken AG in Wien. Er lebte u.a. 1880 in Wien I., Maximilianstr. 3/14-15, 1900 in Wien III., Reisnerstr. 21/5, 1910 in Wien III., Neulingg.
Am 26. Dezember 1893 heiratete er in der Wiener Isrealitischen Kultusgemeinde Sophie Weiß, die Tochter eines Privatiers aus Galizien.
Er übernahm nach dem Tod seines Bruders Karl zusammen mit den Brüdern Rudolf und Alfred die Weiterführung einiger Prozesse von Karl Kraus und lebte 1936 in Wien I., Mahlerstrasse 13.
1942 wurde er vermutlich von den Nationalsozialisten umgebracht - sein genaueres Schicksal und sein Todesort sind unbekannt.
[vgl: Georg Gaugusch, Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800-1938. A-K, Wien 2011]
Karl Kraus
Oskar Samek
* 2. Januar 1889, † 28. Januar 1959 New York
Kanzleiadresse: Wien 14, Reindorfgasse 18
Löschung: Verzicht 18. Oktober 1938
September 1938 Emigration in die USA
[in: Barbara Sauer und Ilse Reiter-Zatloukal, Advokaten 1938. Das Schicksal der in den Jahren 1938 bis 1945 verfolgten österreichischen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Wien 2010]
Vgl. auch: Karl Kraus contra ...: die Prozeßakten der Kanzlei Oskar Samek in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, bearb. u. kommentiert von Hermann Böhm, Wien, Wiener Stadt- u. Landesbibliothek, Bd. 4, 1997, 359-364.
GND: 1026890527
Alfred Kraus
* 18. Mai 1867, Jičín, Böhmen; † 1. August 1938, Baden bei Wien
Alfred Kraus heiratete am 14. August 1900 in Marienbad (Israelitische Kultusgemeinde Pilsen) Rosa Hirsch. Am 12. Februar 1904 trat er aus dem Judentum aus und ließ sich römisch-katholisch taufen.
Nach dem Tod seines Bruders Karl übernahm er zusammen mit anderen Brüdern die Weiterführung einiger Prozesse von Karl Kraus. Er lebte damals in Wien III., Jacquingasse 49.
Zuletzt war er Präsident der Vereinigten Papier- und Ultramarinfabriken AG in Wien und Prag.
[vgl: Georg Gaugusch, Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800-1938. A-K, Wien 2011, 1547]

Angelegenheit Familienrente
[80.] Im Jahr 1912 war zwischen Karl Kraus und seinen Geschwistern, die nach dem Tode des Vaters Jacob Kraus nunmehr Inhaber der Firma Jacob Kraus waren, ein Vertrag geschlossen worden, der Karl Kraus' Verzicht auf die Firma gegen eine jährliche Leibrente festlegte. (80.2.) Bereits 1922 und 1924 hatte sich Alfred Kraus zur Valorisierung der Karl Kraus zustehenden Bezüge bereit erklärt - er war auch bereit, die für die Vergangenheit nachstehenden Vergütungen zu leisten. (80.3.) 1927 wurde der Vertrag schließlich durch den Familienanwalt Arnold Eisler angepasst.