Angelegenheit Familienrente

Wien
31.01.1927 – 02.06.1927

[80.] Im Jahr 1912 war zwischen Karl Kraus und seinen Geschwistern, die nach dem Tode des Vaters Jacob Kraus nunmehr Inhaber der Firma Jacob Kraus waren, ein Vertrag geschlossen worden, der Karl Kraus' Verzicht auf die Firma gegen eine jährliche Leibrente festlegte. (80.2.) Bereits 1922 und 1924 hatte sich Alfred Kraus zur Valorisierung der Karl Kraus zustehenden Bezüge bereit erklärt - er war auch bereit, die für die Vergangenheit nachstehenden Vergütungen zu leisten. (80.3.) 1927 wurde der Vertrag schließlich durch den Familienanwalt Arnold Eisler angepasst. Dieser verlangte für die Erledigung der Angelegenheit lediglich 100 Schilling. Kraus jedoch bestand darauf, dass dieses Entgelt für seine Mühen zu gering angesetzt sei und schaltete sogar die NÖ Rechtsanwaltskammer in dieser Sache ein. Kraus spendete schließlich den von Eisler nicht angenommenen Mehrbetrag von 400 Schilling an Bedürftige.