Publikum

Der Vorleser

1892/1910 - 1936

Seiten

Rezension des Teplitz-Schönauer Anzeiger

...Wohl kaum ein zweiter Schriftsteller hat es zu derartiger weitverbreiteter Verhaßtheit gebracht, wie Kraus, der allerdings anderseits auch glühende Anhänger fand ....Mag sein, daß Kraus ein großer Stilist, jedenfalls ist er der größte Nörgler, den Österreich je erlebt hat …Auch in Teplitz haben wir eine kleine Krausgemeinde, die für ihn durchs Feuer geht ....Er las ..

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H.I.N.-202688

Rezension der Innsbrucker Nachrichten

Karl Kraus als Vorleser, seine eindringlich zupackende, kristallklar Glied an Glied reihende Sprachtechnik, seine Dynamik und Melodik wären schon ein Kapitel für sich. Jedes Für oder Wider über Karl Kraus müßte in einer Weise vorgebracht werden, die dem Niveau seiner geistigen Schärfe und der Schlagkraft seines Temperamentes entspräche, wenn der Beurteilende nicht selbst Gefahr laufen soll, seine eigene Inferiorität und Geringwertigkeit gegenüber dem Beurteilten zu erweisen und die Unfähigkeit zu dokumentieren, zu höheren Werten ebenbürtige Beziehungen zu gewinnen.

Rezension der Arbeiter-Zeitung

Leseabend Karl Kraus. In seinem Leseabend, der am letzten Montag im Saale des Architektenvereines stattfand, wollte Karl Kraus nur seine Kunst des Vorlesens bewähren: er verzichtete auf den Reiz, der aus der Vorlesung eigener Werke erfließt, und wählte Bruchstücke aus Jean Paul, Shakespeare und Luther, bei denen die Kunst des Vortrages den entfremdeten Stoff überwinden mußte.

Rezension des Il Piccolo

La conferenza Kraus al Casino Schiller. E’ stata, più che una conferenza, una chiacchierata; ma una chiacchierata di persona geniale: interotta spesso per saltare di palo in frasca; ma legata da un’inesauribile vena di umorismo: d’un umorismo acre, tagliente, di pretta marca tedesca. La vita delle grandi città moderne, del grande giornalismo, della moderna società borghese, la sua stessa vita privata di giornalista e di scrittore: ecco le fonti ove il conferenziere attinse motivi umoristici felicissimi.

Rezension des Grazer Volksblatt

Eine eigenartige Persönlichkeit hat sich Sonntag den Grazern vorgestellt, Karl Kraus, der gefürchtete Herausgeber der ‚Fackel‘. Ist einer der modernsten Schriftsteller. Und doch wird er von der fortschrittlichen Presse totgeschwiegen. Er hat das fluchwürdigste Majestätsverbrechen begangen, er hat gelästert wider den Götzen der freisinnigen Intelligenz, er hat die allmächtige ‚Neue Freie Presse‘ bekämpft! Sich diesen Kampf zur Lebensaufgabe gemacht … Glaubt nicht an Heinrich Heine!!

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L-137743