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Die Großherzogin von Gerolstein
Operette in 3 Akten (4 Bildern) von Jacques Offenbach
Text nach Meilhac und Halévy
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Nach dem 1. und nach dem 2. Bild eine Pause.
Die Gestaltungen der geistigen Welt Offenbachs müssen und wollen den Anspruch auf eine musikalische Interpretation im streng technischen Sinn unerfüllt lassen. Die Wiedergabe erfolgt ohne Kenntnis der Notenschrift.
Aus der Notiz des Wiener Programms: - - Der Vortrag, der diese Großherzogin dem Unfug all der Zirkusprinzessinnen und Csardasfürstinnen entgegenstellt, verfolgt die Absicht, Lust und Grazie ihrer Musik, Ergötzen und Tollheit ihres Textes, das blühende Leben dieser sechzig Jahre alten Operette auch ohne »brillante Ausstattung« sinnfällig zu machen. Mit ihrer genialen Bloßstellung der dynastisch-militaristischen Wahnwelt macht sie diese zur Operette, im höchsten Sinne eines Genres, das, als der leibhaftige Schritt vom Erhabenen zum Lächerlichen, in den Irrsinn seiner Sphäre den der Wirklichkeit übernimmt und auflöst.
Hans von Bülow (aus New York, April 1890): In einigen Theatern habe ich fest geschlafen. Halt: eine Ausnahme — Mustervorstellung, wie nur selten erlebt, gesehn und gehört von Offenbachs »Großherzogin«, die ich mit höchstem Plaisir geschlürft. Früher war ich nicht reif dafür, so wenig wie für Mozart. Allerdings, das himmlische Frauenzimmer, welches Lilian Russel heißt — kommt gleich nach Agnes Sorma.
Als Programmheft zu diesem Vortrag: "Offenbach-Renaissance"
Konzertflügel: Schwechten
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