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I
Das Notwendige und das Überflüssige
(nach »Die beiden Nachtwandler«)
Posse mit Gesang in zwei Akten von Johann Nestroy
Bearbeitet vom Vorleser
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II
Nestroysche Couplets (aus dem »Zerrissenen«, »Die schlimmen Buben in der Schule«, »Papiere des Teufels«, »Lumpazivagabundus« etc.) - Musik von Mechthilde Lichnowsky und Anderen. Wedekind, Liliencron, Karl Kraus.
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Da dem besondern wohltätigen Zweck zuliebe die Preise vom Veranstalter wesentlich erhöht worden waren und am ersten Abend leider ein Teil der teuersten Plätze unverkauft geblieben ist, so wurde, um der Künstlerhilfe für Rußland für die späteren Veranstaltungen auch diese Einnahme zu sichern, ausnahmsweise die Zustimmung erteilt, daß die Leitung der wohltätigen Aktion das zahlungsfähige Publikum durch die Presse verständige. Wie dieses Experiment ausgefallen ist, wird durch das folgende Schreiben an den Veranstalter R. Lányi dargetan:
Österreichische Künstlerhilfe für die Hungernden in Rußland Vorsitzender: Leonhard Frank Schriftführer: J. B. Schweide
Wien, 27. III. 1922
Euer Hochwohlgeboren!
Wir hatten zwar eine große Nachfrage nach Karten für dieVorlesung, konnten sie aber nicht verkaufen, da sie zu teuer befunden wurden.
In Bezug auf die Zeitungen haben wir unser Möglichstes getan: Wir haben laut Vereinbarung mit Ihnen am 21. d. an 16 Wiener Zeitungen folgende Notiz gesandt:
»Vorlesungen zu Gunsten der Österr. Künstlerhilfe für die Hungernden in Rußland.
Karl Kraus hat uns durch die Buchhandlung Lányi für die am 10. III. stattgefundene Vorlesung als gesamtes Reinerträgnis 264.272 K 50 h überwiesen. Karl Kraus wird noch folgende Vorlesungen für denselben Zweck halten:
Montag, den 27. März, ¾ 7 Uhr, im Ingenieur- u. Architektenvereinssaal: Shakespeare, »Die lustigen Weiber von Windsor«.
Mittwoch, den 29. März, ¾ 7 Uhr, im Festsaal des Gewerbevereines: Nestroy, »Das Notwendige und das Überflüssige« und anderes von Nestroy.
Donnerstag, den 30. März, ¾ 7 Uhr, im Festsaal des Gewerbevereines: Shakespeare, »König Lear«.
Karten sind in der Österreichischen Künstlerhilfe für die Hungernden in Rußland, Hofburg, Michaelertor, Feststiege und in der Buchhandlung Lányi, Kärntnerstraße 44, erhältlich.«
Am 24. d. sandten wir dieselbe Notiz (ohne den 1. Absatz und mit dem Vermerk, daß der Kartenverkauf in Ihrem Theaterkartenbureau auch Samstag und Sonntag stattfindet) wieder an alle Zeitungen. Die »Arbeiter-Zeitung«, die auch diese Notiz mit einem persönlichen Brief an den Chefredakteur Fr. Austerlitz von uns erhielt, hat sie vollständig im Morgenblatt vom 25. d., auf Seite 5, gebracht.
Wir haben alles unternommen, was in unseren Kräften lag, leider vergißt die Wiener Presse, daß es sich darum handelt, das Leben von Millionen von Menschen zu retten! Hochachtungsvoll
Hofburg, Michaelertor.
Österreichische Künstlerhilfe für die Hungernden in Rußland
J. B. Schweide