Karl Kraus hat in Teplitz keine Gemeinde, aber alle, die das Erscheinen einer neuen ‚Fackel‘ mit Ungeduld erwarten, werden dem »Teplitz-Schönauer Leseklub« für den genußreichen Abend am vergangenen Samstag Dank wissen. Einen Meister des Worts und der Satire zu hören, ist ein Genuß. Karl Kraus kurzweg einen »Nörgler« zu nennen, ist grundfalsch. Kraus ist eine Zeiterscheinung, und sein Totgeschwiegenwerden in der Wiener Presse wird daran nichts ändern. [...] Es wäre zu wünschen, daß er die begeisterte Anhänglichkeit der Jugend durch ein größeres Werk rechtfertigt.
[Deutsche Zeitung, 13.12.1911, zitiert in: Die Fackel 339-340, 30.12.1911, 26] - zitiert nach Austrian Academy Corpus
Datum:
13.12.1911