Vorlesungsprogramm Karl Kraus - Theater der Dichtung

Transkription: 

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Die Großherzogin von Gerolstein

Operette in 3 Akten (4 Bildern) von Jacques Offenbach

Text von Meilhac und Halévy, nach Julius Hopp revidiert von Karl Kraus

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Begleitung: Georg Knepler.

Ein Teil des Ertrags fällt der Steuerbehörde zu, da für die durch Jahre wohltätigen Zwecken gewidmeten Erträgnisse nachträglich Steuer gezahlt werden muß.

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Die Hakenkreuzler sind doch die Besten. Man kann von ihnen totgeschlagen werden, aber man lacht. Einer, der über die Beziehungen des Autors der »Unüberwindlichen« zu Castiglioni unterrichtet ist und auch über die Protektion beider Interessenten durch die Presse Bescheid weiß, enthüllt im ‚Stürmer‘ (Nürnberger Wochenblatt zum Kampf um die Wahrheit, Herausgeber Julius Streicher) — die Sperrungen sind dem Original entnommen — wie folgt:

Ein neues Mittel zur Verherrlichung der jüdischen Rasse und zur Herabsetzung der Nichtjuden ist der »Schlüsselroman«. Ein Jude Karl Krauß tritt demnächst mit dem Drama »Die Unüberwindlichen« vor die Öffentlichkeit. Der »Held« des Stückes ist der jüdische Großschieber und Finanzbandit Castiglioni Camillo, der unter dem Decknamen Commillioni gespielt wird. Die Judenpresse wird bei den Erstaufführungen durch ihre »Kritiker« dafür sorgen, daß für den Rassegenossen, der demnächst zur Vertrustung der deutschen Automobilproduktion nach Deutschland übersiedeln wird, entsprechende Reklame gemacht wird.

Details mögen nicht stimmen, aber der Kern wäre erfaßt.

Berlin, den 1. März 1929

Herrn
Karl Kraus
Wien.

Verehrter Herr!

Wir erlauben uns, Ihnen den Aufruf Barbusse’ zum Internationalen Antifaschisten-Kongreß und die bisherigen Nummern unseres Bulletins mit dem Ersuchen zu übersenden, Ihre hochgeschätzte Zustimmung zum Kongreß geben zu wollen und sich der Initiative anzuschließen.

Mit vorzüglicher Hochachtung
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An das Sekretariat des Internationalen Antifaschisten-Kongresses

Sehr geehrter Herr!

An der »Zustimmung« des Herausgebers der Fackel »zum Kongreß« wäre ja unter keinen Umständen zu zweifeln, aber ihre ausdrückliche Eintragung ist leider durch eine alphabetische Nachbarschaft unmöglich geworden. Da Sie nicht zu wissen scheinen, wer als Zustimmer und, wie es heißt, als Redner neben Barbusse die antifaschistische Sache vertritt, so senden wir Ihnen die auf diesen Umstand bezüglichen Dokumente noch einmal, deren erste Sendung bereits die Antwort auf die  durch die Rote Hilfe übermittelte erste Einladung war. Der Herausgeber der Fackel würde jeden Hilferuf zur Rettung eines von der Gewalt unmittelbar bedrohten Menschenlebens ohne Ansehen der Mitrufenden unterstützen. Ein Bekenntnis gegen die Gewalt, das er im eigensten Wirkungskreis unmißverständlich dokumentiert, wird er nie an der Seite ihres emeritierten Sängers ablegen, weil er nicht gewillt ist, es zum Spott des Feindes werden zu lassen. Er trüge auch Bedenken, Schulter an Schulter mit Herrn Mussolini gegen den Alfred Kerr zu demonstrieren.

Mit vorzüglicher Hochachtung
Der Verlag der Fackel

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Signatur: 
H.I.N.-240204