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Judith und Holofernes
Travestie in einem Akt von Johann Nestroy, Musik von Carl Binder
Am 13. März 1849 im Carltheater — mit Nestroy als Joab-Judith und Wenzel Scholz als Holofernes — zum ersten Male, seit Jahrzehnten nicht mehr gespielt; manchen aus einer Kainz-Vorlesung (1909), der der heutige Vortragende nicht beigewohnt hat, in Erinnerung. Ludwig Speidel hat im Jahre 1881 geschrieben:
»In dieser Parodie steht Nestroy zwar nicht der Kunst und dem Schönheitssinn, aber dem sicheren Treff nach auf gleicher Höhe mit den genialsten Komödiendichtern. Aristophanes hat den Euripides nicht bitterer gezüchtigt, Molière die Preziösen nicht schärfer gehechelt, als Nestroy der Hebbel’schen Gestalt des Holofernes zugesetzt hat.«
Das Urbild des seither banalisierten Humors aus Jargon und Kaserne. Durch die parodistischen Riesenmaße von Heldentum und Wucher der Gegenwart vertraut.
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10 Minuten Pause
Hannele Matterns Himmelfahrt
Traumdichtung in zwei Teilen von Gerhart Hauptmann
Die Vorführung dieser im neueren Deutschland einzigartigen Dichtung geschieht, um häufig vorkommenden Verwechslungen des Dichters Gerhart Hauptmann mit dem Kriegsdichter gleichen Namens zu begegnen.
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Zwischen den beiden Teilen eine kurze Pause.
Der gesamte Ertrag dieser Vorlesung wird dem k.k. Blinden-Erziehungsinstitut, der Kleinkinderpflegeschule 1, Sonnenfelsgasse 15 und der Kinder-Schutz- und Rettungsgesellschaft zugewendet.
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Signatur: