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Zum ersten Mal
Literatur
oder
Man wird doch da sehn
Eine magische Operette in zwei Teilen. Text und Musik von Karl Kraus.
Personen:
Johann Wolfgang, Sohn
Der Vater
Johann Paul, Cousin
Der Onkel
Die Schwester
Drei Freundinnen der Schwester
Ein entfernter Verwandter
Ein Kiebitz beim Tarockspiel
Die Bewunderer
Zwei Stimmen vom Schachtisch
Ein Schachpartner
Stimme des Kiebitzes
Harald Brüller
Brahmanuel Leiser (stumme Figur)
Zwei Mänaden
Chloe Goldenberg
Zwei Bacchanten
Zwei Tarockspieler
Ein Kiebitz
Stimme eines Bacchanten
Ein Bewunderer
Schwarz-Drucker
Frei-Handl
Ein Bacchant
Ein Spiegelmensch
Ein Waschzettel
Stimme aus der Garderobe
Franz Blei, ein Abt der roten Garde
Der Großvater
Bacchanten, Mänaden, Schachspieler, Tarockspieler, Faune, Schmöcke
Ort der Handlung: Ein Kaffeehaus
[...]
(1913)
Ich hatte in diesem mystischen Erlebnis die namenlose Persönlichkeit des Wortes erfahren. — —
Am Morgen weckte mich ein Brief von Karl Kraus, in dem er mir mitteilt, daß er meine von einem Freunde (ohne mein Wissen) eingesandten Gedichte in der Fackel zu drucken beabsichtigt.
Ein Jahr später sah ich Kraus von Angesicht zu Angesicht und erkannte alle Schauer dieses Lebens im Leib, in ihm jene Traumerscheinung. — —
Ich habe gestern einige Seiten Philosophisches über Karl Kraus geschrieben.
Ich sende es Ihnen nicht — es ist ohnmächtig!
Ohnmächtig gegen das Ereignis, mit dem unerklärlich dieser Mann in mein Leben trat.
Denn hinter allem Essayistischen, das ich über Karl Kraus schreiben könnte, stünde
gebieterisch und unverrückbar die Stunde, die meinen Planeten an den seinen bindet.
(1920)
»Was soll ich nun in den nächsten Tagen der Beschäftigungslosigkeit beginnen? Halt! Ich will unter die Propheten gehn, natürlich unter die größeren Propheten! — Das Erste ist, ich gründe … eine Zeitschrift und nenne sie: Die Leuchte? Nein! Der Kerzenstumpf? Nein! Die Fackel? Ja! — — Ich will den Stadtklatsch zu einem kosmischen Ereignis machen — — Ich will mit Kalauer und Pathos so trefflich jonglieren, daß jeder, der bei der einen Zeile konstatiert, ich sei ein spaßiger Denunziant und Fürzefänger, bei der nächsten zugeben muß, daß ich doch der leibhaftige Jesaja bin … Mein leider allzu abhängiger Charakter hat ein großes Talent auch zum akustischen Spiegel.
Kurz und gut, weil ich zwar den Menschen aus den Augen, doch nicht in die Augen sehen kann, will ich ihnen lieber gleich in den Hintern schauen, ob dort ihr Ethos in Ordnung ist — —«
Ein Teil des Ertrags für einen Invaliden.