Korrespondenz mit Lyonel Dunin-Kleinberg betr. Affäre Die Stunde – Békessy

Wien
21.06.1926 – 06.12.1926

[47.] Lyonel Dunin sagte gegen die Stunde aus und gab unter anderem zu Protokoll, dass Harry Weller O’Brien (siehe Akt 45) bestochen worden sei, bei seiner Gerichtsverhandlung in seinen Aussagen über Békessy Zurückhaltung zu üben. Dunin informierte außerdem über die Postsparkassenaffäre. Er wusste durch Békessys Rechtsanwalt Max Eitelberg auch, dass Békessy glaubte, dass sich seine Unschuld noch erweisen und er zurückkommen würde: "Er schreibe einen Roman und ein Theaterstück und nebstbei ein Bekenntnisbuch 'Sechs Jahre Wiener Leben oder die Memoiren eines käuflichen Journalisten'. Er sagt Dr. Eitelberg Dank für den Beweis der Freundschaft [...]. Ich erinnere mich auch noch an einen Satz, der ungefähr folgendermassen lautet: 'Ich habe die wirklichen Mächte Österreichs, die Grossbanken, die Justiz und die Sozialdemokratie leider nicht richtig eingeschätzt. Als gegen mich die Koalition Sieghart - Benedikt - Waber - Austerlitz zustande kam, war ich ein verlorener Mann.'" (47.3.)